Lisa von Rabenau, Stipendiatin 2015 & 2017 in Berkley und Stanford

Als Mitgründern von ReMaterials trägt sie dazu bei, Wellblech als Baustoff abzulösen und die Lebensqualität die Ärmsten der Armen weltweit zu verbessern. Das Hans Weisser Stipendium ermöglichte ihr, das von ihr mitentwickelte Material in Indien zur Marktreife zu bringen.

Über Kalifornien nach Indien

Im Auslandssemester in Berkley machte eine Professorin Lisa von Rabenau auf das Problem von Wellblech aufmerksam und stellte ihr Hasit Ganatra vor, den Gründer von ReMaterials, der an einer Lösung aus recyceltem Papier arbeitet und Unterstützung sucht. 2014 fliegt Lisa von Rabenau nach Indien und beschließt, ihr Masterstudium für das Vorhaben zu pausieren.

Selbstversuch unterm Wellblechdach

In Ahmedabad/Indien schläft die Maschinenbauingenieurin einige Nächte selbst unter Wellblech und erlebt dessen Nachteile: Im Sommer zu heiß, im Winter zu kalt. Bei Regen zu laut. Undicht, instabil, mit Verletzungsgefahr. Nach dem Erlebnis sieht sie selbst "überall nur noch Dächer" und erhält von einem Professor in Darmstadt den Hinweis, sich auf das Hans Weisser Stipendium zu bewerben.

»Ich bin Pragmatikerin mit einem inneren Drang, Dinge selbst in die Hand zu nehmen und zu analysieren. Oder auch zu erforschen, was ich besser machen kann.«

Stipendium statt Gehalt

Während der Zeit als Head of Engineering bei Rematerials hat Lisa kein Gehalt bezogen, deswegen war das einjährige Hans Weisser Stipendium umso wertvoller. Der Verzicht auf das Gehalt war für sie eine bewusste Entscheidung - das Geld hätte an anderer Stelle gefehlt: „Davon hätten wir Dächer herstellen können!“

Ziele: Stabile Produktion

Lisa von Rabenau hat im Gründungsteam viele Aufgaben von Produktdesign, Buchhaltung über Vertrieb übernommen, bis der Prototyp des recycelten, günstigen und sicheren Baustoffs in Serie gehen konnte. Ihr Ziel war es, dass die Firma von indischen Fachkräften lokal geführt wird. 2017 wurde das möglich. Lisa von Rabenau verließ Indien, berät ReMetarials aber noch immer.

„Die Förderung im Hans Weisser Stipendium ist einzigartig. Sie passte perfekt und hat für meinen Auslandsaufenthalt großzügige Unterstützung geboten und große Freiheiten gelassen.

Ein zweites Mal HW Stipendiatin

2017 kehrte Lisa von Rabenau für ihren Master nach Stanford in die USA zurück - erneut von der Hans Weisser Stiftung gefördert.
Sie wurde außerdem für den Bereich Technik für Ihre Arbeit ausgezeichnet und auf die Forbes Liste der 30 unter 30 in Asien gesetzt.